Offenbarung 7

Die Erlösten aus Israel und allen Nationen

1 Nach diesem sah ich vier Engel auf den vier Ecken der Erde stehen; die hielten die vier Winde der Erde fest, damit kein Wind wehe auf der Erde noch auf dem Meer noch über irgendeinen Baum. 2 Und ich sah einen anderen Engel von Sonnenaufgang heraufsteigen, der das Siegel des lebendigen Gottes hatte; und er rief mit lauter Stimme den vier Engeln zu, denen gegeben worden war, der Erde und dem Meer Schaden zuzufügen, 3 und sagte: Schadet nicht der Erde noch dem Meer noch den Bäumen, bis wir die Knechte unseres Gottes an ihren Stirnen versiegelt haben.

»1 Nach diesem sah ich vier Engel auf den vier Ecken der Erde stehen; die hielten die vier Winde der Erde fest, damit kein Wind wehe auf der Erde noch auf dem Meer noch über irgendeinen Baum.«

Eine weitere Beschreibung finden wir in Sacharja 6, 1-8. In seiner Nachtvision bekam Sacharja jeweils vier Wagen mit jeweils farblich unterschiedlichen Pferden als Gespann zu sehen.  Diese zogen in die Himmelsrichtungen aus und zogen dort umher. Unser Planet hat tatsächlich eine Vielzahl an Windsystemen, die regional wie überregional, sowie in den verschiedenen Spähren vorkommen. Im Zusammenwirken mit den Meeren, der Erdrotation und dem Mond, sorgen sie für unser Klima, welches ähnlich wie in einem Kühlschrank funktioniert. Würde eines davon ausfallen, z. B. die Erdrotation, oder die Meeresströmungen, hätten wir ein sehr ernstes Problem.

Diese vier Winde werden durch die vier Engel festgehalten und es wird in dieser Zeit kein Wind wehen, weder über dem Meer noch sonst wo. Wie lange dies dauert wird nicht gesagt, nur aus welchen Grund. Hier erfüllt sich das Sprichwort:„Die Ruhe vor dem Sturm“ nahezu wörtlich.

»2 Und ich sah einen anderen Engel von Sonnenaufgang heraufsteigen, der das Siegel des lebendigen Gottes hatte; und er rief mit lauter Stimme den vier Engeln zu, denen gegeben worden war, der Erde und dem Meer Schaden zuzufügen, 3 und sagte: Schadet nicht der Erde noch dem Meer noch den Bäumen, bis wir die Knechte unseres Gottes an ihren Stirnen versiegelt haben.«

„2 Und ich sah einen anderen Engel von Sonnenaufgang heraufsteigen, der das Siegel des lebendigen Gottes hatte;“

Ein weiterer Engel tritt in Erscheinung, er kommt vom Sonnenaufgang her und hat das lebendige Siegel Gottes bei sich. Er ist beauftragt, an den Knechten Gottes auf Erden das Siegel Gottes anzubringen. Das Siegel ist lebendig und gibt seinen Träger unmittelbaren Schutz vor dem Gericht welches über die Erde kommen soll.

„und er rief mit lauter Stimme den vier Engeln zu, denen gegeben worden war, der Erde und dem Meer Schaden zuzufügen“

Hier wird nochmal deutlich, dass die vier Engel, die die vier Winde festhalten zum Gericht an der Erde und dem Meer berufen sind. Der fünfte Engel kommt also in diese Szene und ruft ihnen nun zu.

„und sagte: Schadet nicht der Erde noch dem Meer noch den Bäumen, bis wir die Knechte unseres Gottes an ihren Stirnen versiegelt haben.“

Sie sollen also mit dem Gericht warten, bis die Kinder Gottes mit dem Siegel Gottes versiegelt sind. Er spricht auch in der Wir-Form und drückt damit zum einen das Zusammenwirken aller beteiligten Engel aus. Zum anderen sind aber auch sicher noch sehr viele andere Engel gemeint, die mit ihm gemeinsam auf der Erde nun die Kinder Gottes aufsuchen müssen, um sie zu versiegeln.

Es müssen also sehr viele Engel unterwegs sein, die nun die Knechte Gottes versiegeln. Dabei verstehe ich den einen fünften Engel als eine Art Oberhaupt, der das Siegel mit Vollmacht verwaltet und nun die unteren Engelschaaren für diese Aufgabe mit der Vollmacht zu versiegeln ausstattet, während er über diese Aktion wachen tut.

4 Und ich hörte die Zahl der Versiegelten: 144 000 Versiegelte, aus jedem Stamm der Söhne Israels. 5 Aus dem Stamm Juda 12 000 Versiegelte, aus dem Stamm Ruben 12 000, aus dem Stamm Gad 12 000, 6 aus dem Stamm Asser 12 000, aus dem Stamm Naftali 12 000, aus dem Stamm Manasse 12 000, 7 aus dem Stamm Simeon 12 000, aus dem Stamm Levi 12 000, aus dem Stamm Issaschar 12 000, 8 aus dem Stamm Sebulon 12 000, aus dem Stamm Josef 12 000, aus dem Stamm Benjamin 12 000 Versiegelte.

Diesen Teil der Offenbarung können wir wortwörtlich begreifen. Hier werden jeweils 12.000 Versiegelte aus den zwölf Stämmen Israels angesprochen. Insgesamt also 144.000 Knechte Gottes aus den zwölf Stämmen Israels, welche vor dem Gericht bewahrt bleiben. Es gibt zwar Ansätze der Auslegung, es sei die Kirche und damit das neue Israel gemeint. Das ist jedoch haltlos, da es in der gesamten Bibel keinen einzigen Hinweis darauf gibt. Vielmehr dürfen wir davon ausgehen, dass es sich hierbei um den Überrest Israels handeln wird, welcher als Ganzes gerettet werden wird.

Jesaja 10,21
Ein Rest wird umkehren, ein Rest Jakobs, zu dem starken Gott.

9 Nach diesem sah ich: Und siehe, eine große Volksmenge, die niemand zählen konnte, aus jeder Nation und aus Stämmen und Völkern und Sprachen, stand vor dem Thron und vor dem Lamm, bekleidet mit weißen Gewändern und Palmen in ihren Händen. 10 Und sie rufen mit lauter Stimme und sagen: Das Heil unserem Gott, der auf dem Thron sitzt, und dem Lamm!

Johannes sieht nun die Volksmenge aus den Völkern und Nationen aus Off. 6,9, wie sie hier in den Lobpreis der Fabelwesen und 24 Ältesten mit einstimmen. Die weißen Gewänder zeigen, dass sie zuvor überwunden haben und nun zu den Erlösten gehören. Die Palmen erinnern an den Einzug Jesus in Jerusalem (Joh. 12,13), wo das einfache Volk Jesus gepriesen hatte. Das gleiche geschieht hier Gott und Jesus gegenüber.

11 Und alle Engel standen rings um den Thron und die Ältesten und die vier lebendigen Wesen, und sie fielen vor dem Thron auf ihre Angesichter und beteten Gott an 12 und sagten: Amen! Den Lobpreis und die Herrlichkeit und die Weisheit und die Danksagung und die Ehre und die Macht und die Stärke unserem Gott von Ewigkeit zu Ewigkeit! Amen.

Alle Anwesenden um Gottes Thron herum fallen auf ihr Angesicht und beten nun gemeinsam Gott an. Ihr Gebet bezeugt Gott in seiner Macht und Stärke, sowie in seiner Herrlichkeit und Weisheit in seiner ewigen Gültigkeit.

13 Und einer von den Ältesten begann und sprach zu mir: Diese, die mit weißen Gewändern bekleidet sind – wer sind sie, und woher sind sie gekommen? 14 Und ich sprach zu ihm: Mein Herr, du weißt es. Und er sprach zu mir: Diese sind es, die aus der großen Bedrängnis kommen, und sie haben ihre Gewänder gewaschen und sie weiß gemacht im Blut des Lammes.

Johannes wird nun von einem der Ältesten direkt angesprochen und danach gefragt wer die Leute in den weißen Gewändern sind. Johannes erwidert nun, dass der Älteste es wüsste und dieser gibt ihn nun auch die Antwort dazu. Es handelt sich um die Menschen, die aus der großen Bedrängnis kommen. Also aus der Zeit der letzten sieben Jahre und unter der Herrschaft des Antichristen, sie sind dort verfolgt und ermordet worden. Sie haben Christus bis zuletzt bezeugt und haben ihr Leben für ihren Glauben hingegeben.

„und sie haben ihre Gewänder gewaschen und sie weiß gemacht im Blut des Lammes.“

Sie werden mit Christus auf einer Stufe gestellt, der sein Leben für die höhere Sache und den Vater hingab und unschuldig geopfert wurde. Sie haben es Christus gleichgetan und sind nicht abgewichen und sind ihm gefolgt.

15 Darum sind sie vor dem Thron Gottes und dienen ihm Tag und Nacht in seinem Tempel; und der auf dem Thron sitzt, wird über ihnen wohnen. 16 Sie werden nicht mehr hungern, auch werden sie nicht mehr dürsten, noch wird die Sonne auf sie fallen noch irgendeine Glut; 17 denn das Lamm, das in der Mitte des Thrones ist, wird sie hüten und sie leiten zu Wasserquellen des Lebens, und Gott wird jede Träne von ihren Augen abwischen.

Hier folgt nun eine kurze Beschreibung was diese Überwinder erwarten dürfen bzw. wie sie mit Gott leben werden. Sie werden Gott dienen und dafür reich belohnt werden, indem sie nie wieder Leid, Hunger oder Durst erfahren müssen. Sie werden behütet sein und zu den Wasserquellen des Lebens geleitet werden und Gott wird sie selbst trösten.

Dies ist ein Hinweis darauf, dass diese Überwinder offensichtlich unter solchen Nöten stark leiden mussten. Die zwei Zeugen sind in dieser Zeitphase mit der Macht des Elia ausgestattet und werden das Wetter beeinflussen. Aber auch die kommenden Ausgrenzungen aufgrund des erzwungenen Malzeichens, ohne dem keiner mehr kaufen oder verkaufen kann, dürften dazu beitragen. Da aufgrund der Entrückung kein umfassendes christliches Wirken mehr sein wird, handelt es sich dabei um die Überwinder aus den Völkern und den 144.000 Israeliten dieser Zeit. Menschen die zuvor Namenschristen waren oder durch Ereignisse des Wirkens vom Heiligen Geist nun zur Buße finden.

„und sie leiten zu Wasserquellen des Lebens„

Jesus selbst hat dies schon gesagt, als er das Volk lehrte und betonte, dass er selbst diese Quelle des Lebens ist (Joh. 6,35). Um so mehr wir Jesus vertrauen und uns ihm zuwenden, umso eher werden wir an dieser seiner Quelle teilhaftig.

 

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